Pädagogisches Konzept - Spielgruppe Teddybär "Bewegung und Ernährung"
Das Konzept "Bewegung & Ernährung" wurde für die Spielgruppe Teddybär entwickelt und an die grosszügigen Räumlichkeiten und Möglichkeiten des FiZGo Familienzentrums angepasst.
1. Ausgangslage
Für das Vorschulkind steht das Spiel im Zentrum seines Lebens. Spielend lernt es sich und seine Umwelt kennen und macht dabei ständig neue Erfahrungen. Spielen bildet die Basis für eine gesunde Entwicklung.
Spielgruppen bieten kleinen Kindern und Eltern neue Kontakte und Anregungen in einer erweiterten Begegnungs- und Erfahrungswelt.
Die Spielgruppen in Gossau erfreuen sich einer grossen Nachfrage und sind sehr beliebt. Für viele Eltern ausländischer Herkunft bilden sie einen wichtigen Teil für die soziale und sprachliche Integration ihrer Kinder.
Der Verein FiZGo Familie im Zentrum Gossau übernahm 2016 die Trägerschaft der Spielgruppe Teddybär.
2. Pädagogische Arbeitsweise
Eine Spielgruppe ist eine konstante Gruppe von Kleinkindern im Alter von 2,5 bis Kindergarteneintritt , die sich in regelmässigen Abständen trifft und von einer pädagogisch qualifizierten Person betreut wird. Die Spielgruppenleiterin hat eine vom Berufsverband SSLV anerkannte Spielgruppenausbildung und bildet sich regelmässig weiter. Ab einer Gruppe von acht Kindern erhält sie Unterstützung von einer zweiten Leiterin.
In der Spielgruppe findet eine altersgerechte Förderung ohne Lehrplan statt. Wir richten uns nach der Spielgruppenpädagogik und dem Leitbild der IG Spielgruppe Schweiz.
Unser Leitsatz von Maria Montessori: „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit im Umgang mit den Kindern.
Die pädagogischen Zielsetzungen der Spielgruppesind vielfältig:
• Das Kind steht im Mittelpunkt
Im Zentrum stehen immer die Kinder und ihre Bedürfnisse. Die Aktivitäten im spielerischen, musischen und kreativen Bereich sind für die Kinder freiwillig, so dass das einzelne Kind die Möglichkeit hat, sich zurückzuziehen, zu beobachten, seinen eigenen Rhythmus zu leben und auf seine Art am Geschehen teilzunehmen. Spielerisches Erleben steht im Zentrum aller Aktivitäten. Kinder lernen indem sie spielen.
• Soziales Lernfeld für die Kinder
Die Kinder lernen ihren Platz in einer Gruppe Gleichaltriger zu finden, Freundschaften zu schliessen, Rücksicht zu nehmen, anderen zu helfen, zu teilen, Konflikte auszutragen, Stärken und Schwächen zu akzeptieren. Die Kinder lernen mit und von den anderen Kindern. Die Spielgruppenleiterin stellt das soziale und individuelle Lernen sowie die Bedürfnisse der Kinder ins Zentrum.
• Das freie Spiel der Kinder ist das zentrale Bildungsmittel
Das Kind kann aus vielfältigen Spielaktivitäten frei auswählen. Die Spiel- gruppenleiterin sorgt für anregende Spielmaterialien und -angebote für alle Entwicklungsbereiche. Die Spielgruppenleiterin bietet zusätzlich zum Freispiel Gruppenaktivitäten an wie gemeinsamer Znüni, Singen/Tanzen, Geschichten erzählen, Bewegungsspiele, Rituale.
• Prozess ist wichtig – nicht das Produkt
Beim Werken/Basteln fördert die Spielgruppe kreative Prozesse – sie verlangt kein Endprodukt. Ausprobieren und experimentieren können ist für die Kinder sehr wichtig. Wir wollen den Kindern eigene Ideen und Lösungswege zugestehen.
• Gesundheitsförderung
Bewegung und gesunde Ernährung. Kinder im Vorschulalter weisen einen starken Bewegungsdrang auf, die Welt zu entdecken und zu experimentieren. Die Spielgruppe unterstützt diesen Drang in gezielter Form, in dem mit unterschiedlichen Materialien, Spielen und Erlebnissen dieses Bedürfnis aktiv gefördert wird. Waldtage sind Teil unseres Konzepts und der grosse Garten bietet unterschiedliche Möglichkeiten Ausdauer, Koordination und Raumwahrnehmung zu üben. Eine gesunde Zwischenmahlzeit wird von uns zur Verfügung gestellt.
• Lebenspraktische Kompetenzen
Kinder helfen sehr gerne mit, das macht Spass und hilft selbstständig zu werden. Gesunde Ernährung ist wichtig und wird spielerisch umgesetzt. Kinder wollen ihre Umwelt gestalten und selbst für sich sorgen. Wir unterstützen das, indem wir den Kindern zahlreiche Aufgaben zutrauen und ein Ausprobieren ermöglichen. Sie erhalten dann Hilfe, wenn es nicht mehr alleine geht. Die Kinder ziehen sich selbstständig an und aus, sie räumen aus und auch wieder ein, sie decken den Tisch, helfen mit beim Vorbereiten eines gesunden Znünis (Gemüse/Früchteschneiden).
• Einfühlsame und kompetente Begleitung der Spielgruppenleiterinnen
Durch aufmerksames Beobachten erkennt die Spielgruppenleiterin die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes und bietet ihm wo nötig Unterstützung (z.B. Spielanregungen, Konfliktlösungsmöglichkeiten). Die Kinder werden ernst genommen und so akzeptiert, wie sie sind.Sie sollen sich bei uns sicher und geborgen fühlen. Wir pflegen einen wertschätzenden, achtungsvollen Umgang mit den Kindern. Wir wollen die Kinder auch ermutigen, an ihre eigenen Kräfte zu glauben und danach zu streben Schwierigkeiten und Herausforderungen zu meistern. Mut ist die Kraft etwas immer wieder zu versuchen. Ermutigung trägt zur Stärkung des Selbstwertgefühls bei.
• Sprachförderung / soziale Integration
Kinder mit Zweitsprache Deutsch erhalten durch gemeinsames Spielen, Lieder und Geschichten Anregungen die Zweitsprache zu lernen. Spielgruppen leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Integration in der Gesellschaft.
• Förderung der Selbstständigkeit
Spielgruppen stellen für die Kleinkinder häufig die erste Gruppenerfahrung mit Gleichaltrigen dar. Damit fördern Spielgruppen die Eigenständigkeit der Kinder und unterstützen den Ablösungsprozess von der Bezugsperson.
• Zusammenarbeit mit Eltern
Spielgruppenkinder sind „Grenzgänger“ zwischen zwei Welten: Je besser der Kontakt zwischen Elternhaus und Spielgruppe spielt, desto eher finden sich die Kinder in beiden Welten zurecht – und desto leichter fällt ihnen der erste Schritt hinaus. Ein regelmässiger Austausch zwischen der Spielgruppenleitung und den betreffenden Familien wird angestrebt und eine offene Kommunikation ist wichtig. Wir beziehen die Eltern ein, bieten Elternabende und/oder –anlässe, sowie auf Wunsch Gespräche an.
3. Trägerschaft
Die Trägerschaft der Spielgruppe Teddybär ist seit 2016 der Verein FiZGo, Familie im Zentrum Gossau, ein politisch und konfessionell unabhängiger Verein. Sein Anliegen ist, Angebote für Familien und ihre Kinder mit verschiedenen Schwerpunkten bereitzustellen, zu koordinieren und Synergien zu nutzen.
4. Leistung
Die Spielgruppe wird zweimal wöchentlich (DI, MI Morgen) während drei Stunden angeboten. Je nach Bedarf und Nachfrage kann sich das ändern. Eine Spielgruppe wird mit max. 12 Kindern geführt. Der Besuch ist mehrmals wöchentlich möglich. Die Spielgruppe findet gemäss Ferienplan der Schule Gossau ZH statt. Noch bevor die Spielgruppe startet, laden wir alle neuen Eltern zu einemInformationsabend ein: Wir informieren über organisatorische Belange, sprechen über unser Konzept, unsere Ziele und die Eingewöhnung.
Der Spielgruppenraum ist kindgerecht eingerichtet und es stehen neben dem grosszügigen Gruppenraum mit zusätzlichem Ruhezimmer ein grosser Garten mit viel Platz für Bewegung zur Verfügung.